Wir sind stolz darauf, dass WhatsApp jeden Tag rund 100 Milliarden Nachrichten übermitteln kann, und freuen uns auf den bevorstehenden Weg“, erklärt Will Cathcart, Leiter von WhatsApp. Aus Sicht eines Unternehmens, das von der Gunst seiner Nutzer abhängig ist, eine gute Nachricht. Doch kann man auch aus ökologischer Sicht gratulieren?

WhatsApp erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Die Facebook-Tochter verteilt Nachrichten, Audioaufnahmen, Bilder und Videos in die ganze Welt. Auch telefonieren mit oder ohne Video ist möglich und das alles sind bekanntlich Daten. Uns geht es wie immer weniger um die Frage, ob Facebook die Nutzerdaten nur für sich speichert, Konversationen zwischen Nutzer*innen analysiert oder gar Dritten Zugang zu persönlichen Daten gibt. Wir fragen uns, wie groß diese Datenbewegung täglich sein könnte.

Mehr als 30 Gramm CO₂e pro Video-Minute

Tatsächlich ist die Größe einer reinen Textnachricht, die über WhatsApp verschickt wird, mit 1-2 kB (Kilobyte) nicht besonders groß. Der Energieaufwand für die Übertragung innerhalb Deutschlands wird in etwa bei etwa 0,005 Wh (Wattstunden) liegen. Die CO₂-Emission dafür beträgt etwa 2 mg (Milligramm). Das ändert sich natürlich schlagartig, wenn ein Foto (1-2 MB [Megabyte]) oder ein Video (15-28 MB pro Video-Minute) verschickt wird. Hier geht es bereits um 2-4 g (Gramm) CO₂e pro Bild und 30-56 g CO₂e pro Video-Minute, die als WhatsApp-Nachricht verschickt wird.

Nur wenn jede der 100 Milliarden Nachrichten bei WhatsApp eine reine „kleine“ Textnachricht ist, entstehen hier bereits 200 t (Tonnen) CO₂e. Wenn jede fünfte Nachricht ein Bild wäre, resultieren daraus über 20.000 t CO₂e. Wäre nur jede zwanzigste Nachricht ein einminütiges Video, liegt WhatsApp bereits bei über 50.000 t CO₂e am Tag. Um diese Menge CO₂ zu binden, braucht es mindestens 5.000 gesunde Bäume. An jedem Tag im Jahr. Daher bräuchte Facebook einen Wald mit über 1,8 Millionen Bäumen, um allein die CO₂e-Emissionen von WhatsApp aus einem Jahr auszugleichen.

Und während nicht damit zu rechnen ist, dass der Facebook-Konzern Wälder auf der ganzen Welt entstehen lässt, braucht es die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen:

  • Telefoniert lieber mit eurem Smartphone, so wie es gedacht ist, als per WhatsApp
  • Schreibt lieber Texte als Audioaufnahmen zu schicken
  • Komprimiert eure Bilder, bevor ihr sie verschickt
  • Schickt möglichst kurze Videos und nehmt diese nicht direkt mit WhatsApp auf. Das macht die Video-Minute noch größer als sie ohnehin schon ist

Weiterführende Infos für Dich:
TechCrunch: WhatsApp is now delivering roughly 100 billion messages a day
Android User: Wie viel Datenvolumen benötige ich wofür?
TECHBOOK: So viel Datenvolumen verbraucht WhatsApp
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