Reden wir nicht groß drum herum: Würden Fernseher, Notebooks, Smartphones und Waschmaschinen in Deutschland länger als bisher genutzt, könnten wir fast 4 Mio. Tonnen klimaschädliche Treibhausgase und viel Geld einsparen. Das hat das Öko-Instituts im Auftrag der Verbraucherzentrale Bundesverband gerade ermittelt.

Verbrauer*innen wünschen sich eine längere Lebensdauer. Was bedeutet das konkret? Hier sind Beispiele aus der Studie:

  • Der Fernseher, der 13 statt 6 Jahre läuft wird, spart rund 660 Kilogramm Treibhausgase (kg THG) ein.
  • Ein Notebook, das 10 statt 5 Jahre hält, spart rund 200 kg THG.
  • Ein Smartphone, das mir 7 statt 2,5 Jahre Dienste leistet, verhindert 100 kg CO2.
  • Und der unverzichtbaren Waschmaschine wurde eine Wunschlebensdauer von 17 Jahren statt 12 Jahren verordnet – und das wären rund 60 kg THG weniger.

Fazit: Langlebige Produkte können 3,93 Millionen Tonnen CO2e (CO2-Äquivalent) jährlich einsparen. Auch interessant: Was könnten wir dadurch in € sparen, auch mit eingerechneten Reparaturen? Bei einem Notebook sind es 295 Euro; beim Smartphone 242 Euro.

Wenn ich ein neues Handy brauche, kann ich auf drei Dinge achten:

  • Mein Gerät nicht ewig in der Schublade liegen lassen, sondern verschenken oder
  • zum Wiederaufbereiten geben. Es laufen immer wieder Handy-Spendenaktionen (z. B. missio Handy-Spendenaktion). Viele Media-Märkten nehmen alte Geräte gegen Gutschein verwerten sie weiter. Und beim Blauen Engel finde ich Infos zu Rücknahmesystemen.
  • Ich werde auch prüfen, ob ein neuwertiges Smartphone oder ein Fairphone zu mir passen.

Das findest du noch nicht genug? Stimmt. Um zu längeren Nutzungs­dauer zu kommen, kommt es auf die Hersteller, dich und mich und auf die Politik an: Die Mindestanforderungen an die Haltbarkeit der Geräte oder verpflichtende Garantieaussagen müssen formuliert werden. Wir brauchen bessere Rahmenbedingungen für die Reparaturen, sowie deren Absetzbarkeit (siehe EU-Reparaturstandards, Ökodesign­verordnung). Auch das Recht auf Reparatur muss gestärkt werden – hierfür setzen sich in der EU gleich mehrere Organisationen ein.

Dass diese Punkte jetzt Stück für Stück vorangebracht werden, bringt uns der längeren Lebensdauer von Geräten näher. Dann schaffen wir es auch leichter, von den jährlichen 65 Mio. Tonnen Elektroschrott runter zu kommen. Wäre das nicht schon etwas weihnachtlich?

Weiterführende Informationen für dich:
∷ Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.: Studie zu Langlebigkeit von Produkten
∷ Blauer Engel: Gemeinsames Rücknahmesystem für Mobilgeräte von Telekom & Teqcycle
∷ Right to Repair
∷ missio Handy-Spendenaktion
∷ Refurbed GmbH