Jens Gröger, Senior Researcher beim Öko-Institut, hat nachgerechnet und zieht im April 2020 folgendes Fazit: Durchschnittliche Konsument*innen verursachen „digital“ pro Jahr ca. 850 kg CO₂. Zur Erinnerung: Wir wissen, dass ein klimaverträgliches Maß pro Mensch gesamt bei ca. zwei Tonnen liegt. Aktuell liegen wir jedoch bei zwölf Tonnen in unserem Land (CO₂-Äquivalente für Energie, Transport, Konsum). Hier kommen die Zahlen:

Treibhausgasemissionen durch digitale Aktivitäten:

+ Herstellung Endgeräte 346 kg CO₂ pro Jahr
+ Nutzung Endgeräte 189 kg CO₂ pro Jahr
+ Datennetzwerke 76 kg CO₂ pro Jahr
+ Rechenzentren 239 kg CO₂ pro Jahr
= Summe total 850 kg CO₂ pro Jahr

Damit sind wir bei knapp der Hälfte des uns zur Verfügung stehenden CO₂-Budgets. Interessant: Er setzt pro Person 50 Google-Suchanfragen pro Tag an, die im Jahr 26 kg CO₂ (etwa 0,15 g CO₂ pro Anfrage) verursachen. Hier sind jedoch noch nicht Musik- und Streamingdienste, vernetzte Geräte aller Art, Analytics-Tools usw. dabei. Diese Bilanz kennt wohl noch niemand und sie dürfte auch sehr unterschiedlich ausfallen, da hierzulande viele Menschen kaum streamen und auch wenig online sind. Doch: Selbst wenn die Zahlen eine grobe Schätzung sind, so zeigen sie eindeutig, dass auf allen Ebenen gehandelt werden muss. Bei Endgeräten, Datennetzwerken und Rechenzentren müssen die Treibhausgasemissionen runter. Nur so kann die Digitalisierung nachhaltig gestaltet werden. Also: helft alle mit und informiert euch bei uns.

Weiterführende Informationen für dich:
∷ Der ganze Bericht mit Zahlenwerk von Jens Gröger