Neulich im Apple Store

Ich lasse dort die Kamera meines S6s checken. Sie ist noch ok. Doch, so erfahre ich, mein Akku muss bald ausgetauscht werden. Er hat nur noch 81 % seiner Leistung.

„Dein Gerät ist danach nicht mehr so schnell down“, verspricht der freundliche Berater. Ich zögere. „Was macht ihr mit dem alten?“
Er stutzt. „Akku Recycling? Du bist die erste, die danach fragt. Warte mal.“ Er rennt weg, kommt wieder, die Augen glänzen. „Das Teil nehmen wir zurück. Aber was dann passiert, weiß ich nicht. Vielleicht steht das im Umweltbericht. Soll ich dir den airdroppen?“
Ich nicke und bedanke mich bei ihm für seine Unterstützung.
„Klar, interessiert mich ja auch. Wir haben jetzt auch Daisy und Dave. Diese Roboter demontieren Smartphones und fischen wichtige Rohstoffe raus.“ Er wischt weiter. „Schade. Bisher nur an wenigen Stellen in den USA.“
Ich hake nach: „Was würdet ihr mit meinem S6s machen, wenn ichs austausche?“
Er: „Wir nehmen das auf jeden Fall, kein Problem!“
Ich vorsichtig: „Und was passiert mit dem S6s?“
Seine Freundlichkeit hält an, trotz Lärmpegel um uns herum: „Also, was die Firma damit macht, an die das Handy geht, weiß ich nicht. Du bekommst aber … (klickt weiter)… 40 Euro dafür.“ Er freut sich als ich sage, dass ich darüber nachdenke.
Mir kommt eine Idee. Diese will ich beim Store-Supervisor loswerden. Ich gehe auf den braungebrannten Mann in engem T-Shirt zu: „Hey. Kann ich einen Vorschlag machen?“ Er nickt. „Kein Problem. Was gibt’s?“
Ich zeigt auf die Fläche. „Wie wärs wenn ihr eine Klimaberatung anbietet? Jemand von euch könnte das in grünem Shirt machen. Viele wissen nicht, was Apple schon jetzt für die Umwelt tut und wie Konsumenten selbst beim Gebrauch der Geräte beitragen können.“
Seine Miene bleibt unbewegt: „Dafür bräuchten wir eine große Bewegung. Wegen einer Person ändern wir bestimmt keine T-Shirt-Farbe.“
Ich nicke einsichtsvoll wenn auch perplex und frage: „Was denkst du selbst darüber?“ Er verschränkt die Arme. „Unsere Firma arbeitet mit regenerativen Energien. Das ganze Gesundheitsthema – da müssen sich andere drum kümmern.“ Er sieht plötzlich müde aus. Sein Job ist bestimmt anstrengend. Ich bedanke mich und klicke mit draußen auf der Straße
durch den Umweltbericht.

Seitdem sind ein paar Wochen vergangen. Heute lese ich: „Apple hat den ehrgeizigsten Klimaplan“. Was verkündet Lisa Jackson, Vizepräsidentin für Umwelt?

  • 2030 will Apple nicht nur in seinen eigenen Büros, Geschäften und Rechenzentren klimaneutral sein, sondern auch in seiner gesamten, komplexen Lieferkette.
  • Mehr als 75 % seines gesamten CO₂-Ausstoßes führt Apple auf die Produktion der Lieferanten zurück. Davon entfällt die überwiegende Mehrheit auf die Stromversorgung.
  • Bisher wurden über 70 Lieferanten verpflichtet, ihre Produktion für Apple nur mit erneuerbaren Energien zu fahren.
  • In Asien steht Foxconn mit auf der Liste. Das ist Apples wichtigster Auftragsfertiger. Allerdings stehe man mit der Umstellung noch am Anfang.
  • Andere Maßnahmen sind z.B.: Für Computer wird CO₂-frei geschmolzenes Aluminium verwendet.
  • Auch werden mehr iPhones recycelt. Dafür gibt es die Roboter Daisy und Dave. Sie bauen an einigen Standorten Komponenten aus und gewinnen Materialien zurück. Und
  • 2019 haben 11,1 Mio. Geräte durch Eintauschprogramme neue Besitzer gefunden. Bei 185,6 Mio. verkauften iPhones sind das wieviel Prozent? Egal. Jedes Gerät zählt. Und wir als Konsument*innen haben Kaufentscheidungen schließlich oftmals selbst in der Hand.

„Zum Schutz des Planeten müssen wir anderen zeigen, dass das Unmögliche unser ganz normales Tagesgeschäft werden kann“, sagt Lisa Jackson. So ticken wir auch bei Think Digital Green®. Mit euch zusammen im digitalen Alltag.

Weiterführende Infos für Dich:
Frankfuter Allgemeine Zeitung: Apple hat den ehrgeizigsten Klimaplan
Apple: Environment